Das Körpersprache-Quiz

Teste Dein Wissen und entdecke die Feinheiten in der Körpersprache und dem Ausdrucksverhalten unserer Hunde.

Was erkennst Du? Die Auflösung findest Du weiter unten.

 

 

a) eine freundliche Annäherung
b) eine spielerische Einladung

c) der kleine Hund zeigt defensive Aggression

 

 

 

 

 

 

a) der Retriever möchte nicht spielen
b) eine spielerische Szene

c) der Pinscher zeigt eine Übersprungshandlung



 

 

 

a) eine beidseitige Annäherung
b) Emma, der Pinscherwelpe möchte spielen

c) der flauschige Hund Nanuk zeigt Meideverhalten



 

 

 

a) der Hund zeigt defensives Verhalten

b) der Hund freut sich auf die Streicheleinheit

c) der Hund schaut aufgeweckt und interessiert

 

 

 

 

 

a) eine freundliche Annäherung
b) eine angespannte Annäherung

c) von beidem etwas



 

 

 

a) Nanuk, der flauschige Hund, möchte spielen
b) der weiße Hund Nelly zeigt aktive Demut

c) Nelly zeigt passive Demut


 

Hast Du es richtig erkannt?

a) eine freundliche Annäherung

Die beiden Hunde stehen leicht schräg voreinander, die Nasen berühren sich. Der Körperschwerpunkt ist gerade nach unten, die Ruten oberhalb der Rückenlinie. Eine hoch getragene Rute kann – je nach Gesamtkörpersprache – nicht nur Selbstsicherheit, sondern auch Aufregung oder sogar Drohverhalten anzeigen. Die Ohren vom größeren Hund sind seitlich gehalten, die des kleineren Hundes nach hinten genommen. 

In diesem Kontext spricht die Körpersprache eindeutig für eine unaufdringliche und freundliche Annäherung.

b) eine spielerische Szene

Emma, der Pinscher, zeigt eine Vorderkörpertiefstellung. Die Schnauze zeigt in Richtung des Retrievers, die Ohren sind nach hinten gerichtet, die Rute ist oberhalb der Rückenlinie in einem Bogen nach oben gehalten. Die Hinterbeine sind leicht geknickt.

Der Retriever schaut leicht an Emma vorbei, sein Maul ist leicht geöffnet, die Maulspalte ist lang und die Zunge ist sichtbar. Der Kopf ist leicht schräg gehalten. Seine vordere rechte Pfote ist angehoben und der Körper leicht nach vorne gerichtet, aber auch ausbalanciert. Die Rute ist nach oben und im Bogen oberhalb der Rückenlinie gehalten.

Diese Szene lässt eine spielerische Interaktion erahnen. Beide Körpersprachen wirken locker, zugewandt aber nicht aufdringlich. Spielaufforderungen können ähnlich wie Übersprunghandlungen aussehen, im Kontext von lockerem Körper und fehlenden Stresssignalen ist aber meist echtes Spiel gemeint. Die Vorderkörpertiefstellung könnte entsprechend auch eine Fiddle-Reaktion aus dem Stresskontext sein und als Übersprungsverhalten gewertet werden. Dafür spricht allerdings nicht, dass Emma sich geradlinig frontal positioniert hat und keine ausweichende Bewegung macht. Ebenso ist die hohe Rute eher selbstsicher.

Nichtsdestotrotz: Es ist ein Bild und eine Momentaufnahme. Die Motivatione jedes Hundes lässt sich nie 100%ig sicher sagen und könnte im nächsten Moment auch wieder eine andere sein. 

c) der flauschige Hund Nanuk zeigt Meideverhalten

Emma, der Pinscherwelpe liegt auf dem Boden und streckt ihren Kopf in Richtung von Nanuk. Die Ohren sind nach vorne gerichtet, die Augen schauen den anderen Hund an. Das Maul ist geschlossen.

Der flauschige Hund Nanuk liegt ebenso. Er schaut Emma nicht an, sondern in den Raum. Seine Ohren liegen seitlich an, das Maul ist geschlossen, eine leichte Anspannung in der Maulgegend ist erahnbar. Sein Körperschwerpunkt ist leicht vom Welpen weggerichtet, ebenso winkelt er seine linke Pfote leicht an. 

Nanuk möchte den Kontakt von Emma meiden. Seine Körpersprache zeigt in vielen Facetten weg von ihr. Meideverhalten sieht man wesentlich häufiger als man denkt. Schau mal genau hin, vielleicht zeigt Dein Hund auch Dir gegenüber manchmal Meideverhalten. Es ist nicht schlimm, wenn er ,,bitte nicht" sagt, und er wird Dich noch mehr dafür lieben, wenn Du seiner Bitte nachkommst. 

a) der Hund zeigt defensives Verhalten

und möchte damit sagen, dass er die Situation gerne vermeiden würde und sich nicht wohlfühlt.

Was sehen wir hier:

Der Hund liegt, seine rechte Pfote ist eingeknickt, sein Kopf leicht nach unten geneigt. 

Die Ohren sind nach hinten gerichtet, die Augen sind groß und rund und schauen in Richtung des Menschen, wobei man das Weiß in seinen Augen sieht. Dies nennt man ,,Walauge". Der Hund möchte den Kopf wegdrehen und Meideverhalten zeigen, er behält in diesem Fall aber den Grund für sein Unbehagen im Auge. Obwohl das Maul geöffnet ist und die Zunge sichtbar wird, handelt es sich nicht um entspanntes Hecheln zur Thermoregulation, sondern um ein Stresssignal. Ein geöffnetes Maul mit nach hinten gezogenen Maulwinkeln zeigt Anspannung; entspanntes Hecheln erkennt man dagegen an lockerem Gesichtsausdruck und weichen Maulwinkeln.

Diese Verhaltensweise sehen wir ganz oft in verschiedenen Versionen, wenn wir Kind & Hund-Videos auf Social Media oder sonstwo ansehen, und leider nicht nur dort. 
Der Hund zeigt, dass er der Situation gerne aus dem Weg gehen möchte. Der nächste Schritt könnte einerseits die Flucht sein, aber auch deutlichere Drohgesten, wie Knurren, Lefzen hochziehen oder Schnappen wären möglich, weil der Mensch seine Bitte um Distanz nicht nachgekommen ist. 
Das Bild ist übrigens KI-generiert. Ist es Dir aufgefallen?

c) eine freundliche und angespannte Annäherung

Der Barsoi zeigt eine freundliche Annäherung. Er steht leicht schräg, seine Ohren sind nach hinten gerichtet, der Blick geht in Emmas Richtung, die Rute eher nach unten gehalten (man sieht nur etwas Puscheliges über Emmas Kopf, zwischen den Beinen vom Barsoi ist sie nicht). Der Körperschwerpunkt ist gerade nach unten. Die Hunde berühren sich.

Emma, die Pinscherhündin, hat ihre linke Vorderpfote gehoben. Ihr Körperschwerpunkt ist nicht merklich zur Seite geneigt, allerdings erkennt man eine muskuläre Anspannung in den Oberschenkeln. Die Rute ist auf Rückenhöhe und leicht nach oben gerichtet. Die Ohren sind nach hinten gezogen, der Blick auf den Barsoi gerichtet. Das Maul ist geschlossen, die Falten am Unterkiefer lassen eine gewisse Anspannung erahnen. 
Besonders auffällig ist die Piloerektion: das aufgestellte Fell entlang des Rückens. Diese autonome Reaktion lässt sich mit unserer Gänsehaut vergleichen. Sie entsteht bei Anspannung und kann, je nach Grund der Reaktion, anders aussehen. 

b) der weiße Hund Nelly zeigt aktive Demut

Nanuk, der flauschige Hund, hebt seine linke Vorderpfote, die Rute ist oberhalb der Rückenlinie, sein Körperschwerpunkt ist stabil. Er schaut Nelly an, die Ohren sind eher nach vorne genommen. 

Nelly blickt in Richtung von Nanuk, das Maul ist geschlossen. Die Ohren weit nach hinten genommen. Ihre Vorderpfoten sind weit auseinander gestreckt, die Hinterbeine eingeknickt, was den Rücken rund nach unten schauen lässt. Die Rute ist nach unten genommen. 
Was ist der Unterschied zwischen der aktiven und der passiven Demut?

In der aktiven Demut, wie Du sie hier von Nelly siehst, wünscht sich der demütige Hund die Annäherung und möchte mit seinem Verhalten die Distanz zum anderen Hund verringern. In der passiven Demut möchte der Hund die Annäherung verhindern und sich aus der Situation herausnehmen - die Situation schnell beenden. Er macht sich zwar auch rund und klein, schaut aber vom Gegenüber weg und würde nicht selber in die Nähe des anderen gehen.

War es schwer für Dich, das Ausdrucksverhalten zu erkennen und richtig einzuschätzen?

Macht nix! Jeder fängt mal klein an.

Ich möchte Dich ermutigen, Deinen Hund und die allgemeine Körpersprache von Hunden besser kennenzulernen. Du wirst sehen, je mehr Du verstehst, desto intensiver wird Euer Zusammenleben. Bald wirst Du Kleinigkeiten erkennen und den Zusammenhang verstehen, warum Dein Hund etwas tut oder gleich tun wird. 

Es dauert nicht lange, dann wirst Du das Verhalten Deines Hundes schneller vorhersehen können. Da sagt mal einer, dass nur Wahrsagerinnen auf dem Jahrmarkt in die Zukunft schauen können. 

 

Hier findest Du einige Möglichkeiten, Dein Wissen zu erweitern:

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Wie viele Bilder hast Du richtig erkannt und was war neu für Dich? Schreib es mir gerne in die Kommentare.

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