Die Welpenzeit ist die wichtigste und prägende Zeit im Leben deines Hundes. Du solltest wissen, was Du tust!
Im Groben sind die Weichen schon gestellt, maßgeblich durch:
- Züchter: wo wachsend die Welpen auf; wie sehr bemüht sich der Züchter schon, den Kleinen alles Unbekannte vorsichtig näher zu bringen?
- Genetische Disposition: Welche Rasse hast du gewählt; wofür wurde diese ursprünglich gezüchtet und eingesetzt?
- Elterntiere: Wie sind diese aufgewachsen, was haben sie in ihrem Leben gelernt und erlebt? Sind sie gesund, oder haben sie zum Beispiel einen starken Jagdtrieb?
Und nun kommst Du ins Spiel. Du hast die Verantwortung, deinem Welpen die Welt zu zeigen und ihn zu einem wesensfesten und glücklichen Hund zu machen.
Was ist wichtig, was kann warten? Diese Frage muss sich jeder von Anfang an stellen. Was muss mein Hund in meinem Leben können bzw. mit sich bringen und worauf kann ich (erstmal) verzichten. Selbstverständlich ist hier schon darauf zu achten, welche Rasse man sich aussucht. Bist Du eher ein ruhiger Typ, der zwar gerne raus geht aber keinen Wert auf extra Runden und Lehrstunden legt, sollte ein Border Collie nicht erste Wahl sein.
"Aber ich will doch alles richtig machen..", das höre ich sehr oft.
Aber was bedeutet es denn, Alles richtig zu machen?
"Alles" = Erziehung und so...
"richtig machen" = Wir sind auch nur Menschen, sage ich sehr gerne. Denn sich selber so sehr unter Druck zu setzten und zu erwarten, das wir keine Fehler machen würden, ist nicht fair. Nicht einem selber gegenüber, vor allem nicht gegenüber Deinem Welpen.
Jeder macht Fehler und jedes Lebewesen muss seine eigenen Erfahrungen machen.
"Aber ich will doch alles richtig machen.."
Wir streichen diesen Satz nun endgültig aus unserem Kopf und auch das dazugehörige Gefühl (sich unter Druck setzen fördert negativen Stress) und ändern unsere Motivation in eine aufgeregte und positive Energie.
Ja - wir gehen es an und zeigen unserem Welpen die Welt!
Nun machst du dir einen Plan. Aus "Alles" wird nun eine Liste aus Wünschen und Bedürfnissen.
Wie stellst du dir das Leben mit deinem Hund in zwei Jahren vor?
Die Antwort darauf weist dir schon einmal die Richtung und die Priorisierung, die du einschlagen solltest.
Nutze in der kurzen Aufmerksamkeitsspanne deines Welpen, die Zeit sinnvoll und bedacht.
Wähle jede Übung mit bedacht und übe in kleinen Schritten. So wird das Gelernte gefestigt und auch in seiner Pubertät besser abrufbar sein.
Ich empfehle Dir, diesen Weg nicht alleine zu gehen. Suche dir professionelle Hilfe und achte auf Qualität!
Das ist enorm wichtig, dass der Trainer / die Trainerin oder Hundeschule weiß, was sie da tun.
Grundsätzlich gilt aber: lieber keine, als eine schlechte Welpenstunde.
Was solltest Du beachten:
- Je weniger Welpen desto besser
- Stehst Du und dein Hund als Team im Vordergrund?
- Unter keinen Umständen darf Zwang angewandt werden!
- Es wird mit positiver Verstärkung gearbeitet, Gewalt und aversive Methoden kommen nicht vor.
- Wird die Körpersprache deines Welpen (richtig) verstanden und wird beim Spiel auf Ausdrucksverhalten und Stimmung geachtet?
- Werden häufig Ruhepausen und Entspannungsübungen gemacht?
Ich wünsche Dir und Deinem Welpen eine wunderbare Zeit und viele schöne Erlebnisse!
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